Woher kommen all die günstigen Fitnesstracker

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Ein günstiger Fitnesstracker? Nichts leichter als das. Aber was haben Yamay, Antimi und Lintelek gemeinsam? Nun, es sind drei unterschiedliche Unternehmen, die jeweils dasselbe Produkt herstellen. Um nicht zu sagen das Gleiche. Alle drei (und es sind noch viel mehr), bieten einen Fitnesstracker an, der preisgünstig ist und gut funktioniert. Diese Tracker können dasselbe und sehen gleich aus. Wie kommt so was, wenn es doch unterschiedliche Unternehmen sind? Ist hier Betriebsspionage am Werk? Gibt es massive Prozesslawinen, wie man es zwischen Apple und Samsung kennt? Nein, denn es ist in Wahrheit ganz anders.

Gehen wir mal einige Jahre zurück. Wenn man sich ein Handy von Nokia gekauft hat, wusste man es ist ein Handy von Nokia. Erdacht in Finnland, zusammengebaut in Espoo oder in Bochum oder in Rumänien. So war es früher. So war es mit allen Geräten. Heute sieht das anders aus.

Ein günstiger Fitnesstracker ist recht einfach zu haben. Man hat verschiedene Möglichkeiten, ein Gerät auf den Markt zu bringen. Man designt das Gerät und lässt die Einzelteile nach seinen Angaben in China fertigen. Apple macht es z.b. mit dem iPhone so. Das ist die teuerste Variante. Da man selber eine Menge Geld für die technische Konzeption in die Hand nehmen muss.

Oder man fährt nach Shenzhen in China. In einer der unzähligen Technik Fabriken. Dort kann man aus vorgefertigten Einzelteilen sein Gerät zusammensetzen. Man kann aus verschiedenen Designs wählen, aus verschiedensten Prozessoren aus verschiedensten Materialien und erstellt sich so sein eigenes individuelles Gerät. Diese Variante ist natürlich preiswerter, als wenn man selber die Design und Technik-Arbeiten erledigen muss.

Die dritte Möglichkeit ist die günstigste. Die Fabriken produzieren selbstständig Geräte. In diesem Fall Fitnessuhren und Fitnesstracker. Diese Tacker wurden bereits fertig designt und fertig zusammengebaut. Und laufen zu Hunderttausenden vom Band. Diese Variante ist die günstigste. Denn ich muss nichts anderes machen als der chinesischen Fabrik einige Tausend dieser Tracker abkaufen. Der Preis eines solchen Gerätes ist verschwindend gering. Danach denke ich mir einen Firmennamen z.B. Yamay, Lintelek oder Antimi aus. Dann lass eine preisgünstige Verpackung erstellen und verkaufe die Geräte über Amazon, ebay oder die einschlägigen Webshops.

So kommt es, dass Dutzende Fitnessuhren unter verschiedensten Markennamen doch ein und dasselbe Gerät sind. Das ist überhaupt nicht verwerflich. Für uns, den Anwender ist das sogar gut. Denn je höher die Auflage dieser Geräte, umso sicherer sind auch Kinderkrankheiten ausgeschlossen. Je höher die Auflage dieser Geräte, desto günstiger sind sie für uns.

Ihr solltet nur eins nicht tun, eine emotionale Verbindung zu diesen Geräten aufbauen, wie man es früher zu Siemens, Nokia, Motorola oder Apple gemacht hat. Kauft euch eins der günstigen Geräte, die meisten funktionieren gut. Zumindest einige Monate. Denn um solch günstigen Preise zu halten, ist es logisch, das die Fertigungstoleranzen um ein vielfaches höher sind als bei Apple oder Samsung.

Über die Nachteile, Ressourcen und Rohstoff Verschwendung, da man diese Geräte nach einem Jahr wieder austauscht, wollen wir uns hier gar nicht auslassen. Die Frage ist tatsächlich, ob es nicht sinnvoll wäre, gleich etwas mehr Geld auszugeben, um ein Gerät zu kaufen, welches man 2 oder 3 Jahre nutzen kann. Eventuell ist es sogar etwas günstiger.

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