StartBluetooth KopfhörerEarFun Air Test - Tolle InEars Kopfhörer zu einem kleinen Preis

EarFun Air Test – Tolle InEars Kopfhörer zu einem kleinen Preis

Es gibt eine scheinbar unendliche Fülle an TWS In-Ear Bluetooth Kopfhörern. Günstige bekommt man für um die €20 und die meisten dieser Kopfhörer sehen aus als wären sie vom Apple Produktions-Band gelaufen. Wir haben bereits Dutzende davon getestet. Interessanter wird es, wenn ein Unternehmen, scheinbar, eigenständig solch einen Kopfhörer produziert. Und diese noch zu einem Preis von unter €60 anbietet. Und genau solche haben wir jetzt zum Test vorliegen. Willkommen zum EarFun Air Test.

Herstellerseite: EarFun Air

Die meisten Werbeversprechen der Anbieter so groß und windig. Wollen wir mal sehen ob EarFun ihren Werbeversprechen Taten folgen lässt.

Die erste Überraschung, die EarFun Air werden nicht in einem Standardkarton geliefert. Die Besonderheit erfährt man, wenn man diesen Karton öffnen möchte. Auch wenn es so aussieht, ich habe mir einen abgebrochen, man kann ihn nicht oben rausziehen sondern er besitzt eine magnetische Schließe an der Seite. Damit klappt man den Karton auf. Auf der Innenseite ist eine Schnell-Start Anleitung gedruckt. Sowie natürlich, wirklich hübsch verpackt, die Kopfhörer. Unter dem kleinen Papschieber, in dem sich die Bedienungsanleitung befindet, ist die Ladeschale in Schaumstoff drapiert. Links und rechts davon die beiden Kopfhörer. Fein gemacht EarFun. In einem kleinen Extra-Kasten befindet sich das Ladekabel, USB-C sowie 4 Wechselpinöpel (Heißen die so?). Da sollte jeder die richtige Größe für sich finden. Wie wichtig das ist hat Peter hier aufgeschrieben. Also Verpackung und Lieferumfang, volle Punktzahl.

Wenn wir uns die Ladeschale näher betrachten stellen wir fest, sie sieht anders aus als all die anderen Ladeschalen, die aus derselben chinesischen Fabrik stammen. Sie ist wirklich gut verarbeitet. Da wackelt und knarzt nichts. Die EarFun Air Kopfhörer passen perfekt rein und werden sogleich geladen. Öffnet man die Lade-Schale werden die EarFun Air sofort eingeschaltet und mit dem Smartphone verbunden.
Ein Feature welches eigentlich nur sehr viel teureren In-Ear Kopfhörern spendiert wird, die Ladeschale kann induktiv geladen werden. D.h. ich stelle die Ladeschale einfach auf eine Ladematte und schon werden die EarFun aufgeladen.

Verpackung, Verarbeitung Technik all das passt viel eher zu einem 200 Euro In-Ear als zu einem Paar welches für unter €60 auf Amazon zu erhalten ist. Ich bin wirklich begeistert.

Tragekomfort

Wie tragen sich die EarFun Air denn? Angeblich wurden tausende Ohren vermessen um den besten Tragekomfort zu finden. Die EarFun Air sind mit 5,35g pro Seite wirklich leicht. Der Sitz ist, zumindest für meine Ohren perfekt. Man sollte sich schon die passenden Aufsätze wählen. Wenn das geschehen ist, passen die In-Ears richtig gut. Ich trage sie mehrere Stunden, selbst bei schweißtreibenden Sport fallen die EarFun Air nicht heraus. Also auch im Bereich Tragekomfort, volle Punktzahl.

Akku Ausdauer, Ladeschale

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Der Akku eines EarFun beträgt 55mAh. Damit soll der Kopfhörer bis zu 7 Stunden Musik spielen können. Diese Marke habe ich nie erreicht. Nach vier Stunden war bei mir zumeist Ende. Man muss aber bedenken dass die Hersteller die Angabe der Spielzeit immer auf 50% Lautstärke berechnen. Somit sind 7 Stunden bei halber Lautstärke ein nachvollziehbarer Wert. Wer es lauter mag bei dem hält der Akku eben nicht so lange. Der Akku der Ladeschale hat eine Größe von 500 mAh. Damit sollen EarFun Air bis zu 4 Mal aufgeladen werden können. Das ist alleine rechnerisch nicht möglich. Nach dreieinhalb Mal aufladen ist Schluss. Die Ladeschale kann wie gewohnt mittels USB-Kabel aufgeladen werden. Wie oben schon kurz angedeutet kann man die Ladeschale auch drahtlos laden. Ein wirklich tolles Feature.

Beim Aufladevorgang leuchtet die kleine LED in rot. Ist die Ladeschale fertig aufgeladen leuchtet sie grün. Diese kleine LED ist einer der wenigen Schwachpunkte. Denn außer dieser einzelnen LED habe ich keine Anzeige des Ladestands der Ladeschale. Wenn ich die Kopfhörer nicht ständig nutze und sie einfach mal für einige Wochen in die Schublade liegen lasse weiß ich nicht wie viel Akku noch in der Ladeschale ist. Das machen fast alle anderen Hersteller besser. Dort sind zumeist mehrere LEDs verbaut die den Ladezustand der Ladeschale anzeigen. Um die Ladeschale aufzuladen benötigt man 2 Stunden am mitgelieferten Stromkabel. Wenn man sie drahtlos lädt dann vier Stunden. Die Kopfhörer selber sind nach etwas über einer Stunde wieder voll geladen. Also, Akku, Ladeschale sowie die unterschiedlichen Möglichkeiten der Aufladung geben auch hier volle Punktzahl.

Bedienung und Konnektivität

Die Bedienung ist, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat sehr simpel und einfach.
Gesteuert werden die EarFun Air mittels Touchfeld das sich an der Außenseite der Kopfhörer befindet.
2x Tippen Start/Stop
3x Tippen – Rechter Kopfhörer – Lied weiter
3x Tippen – Linker Kopfhörer – Siri / Google Assistent starten
Berühren und halten – Rechter Kopfhörer – Lautstärke erhöhen
Berühren und halten – Linker Kopfhörer – Lautstärke Verringern

Es gibt noch viel mehr befehle aber das sind erstmal die wichtigsten. Werft mal einen Blick in die Bedienungsanleitung. Dort ist alles sehr gut erklärt.
Bei den verwendeten Bluetooth Profilen handelt es sich um A2DP, AVRCP, HFP, HSP. Die Reichweite wird mit 40m angegeben. Auch das konnte ich einigermaßen Nachvollziehen. Wenn das Smartphone auf der Terrasse liegt kann ich entspannt durch den Garten gehen ohne Verbindungsabrüche zu riskieren. Erst wenn man zurück ins Haus geht und sich dort durch mehrere Räume bewegt kommt es zu rucklern und abbrüchen.

Anders als bei vielen günstigen In-Ears bieten die EarFun Air die Möglichkeit der Einzelnutzen. Auch kann man die EarFun Air mit mehreren Geräten verbinden. Die Wiedergabe wird sofort unterbrochen wenn man den Kopfhörer, nur kurz aus dem Ohr nimmt und sie spielen sofort weiter wenn man sie wieder einsetzt. Auch diese Technik ist eigentlich nur sehr viel teureren In-Ear-Headsets vorbehalten.

Jetzt wird es nochmal kurios, EarFun nutzt etwas das sich SweatShield nutzt. Ein eingetragener Markenname. Dahinter verbirgt sich ein besonderer Feuchtigkeitsschutz. Die EarFun Air sind nach IPX7 gegen Feuchtigkeit geschützt. Angeblich sind die einzelnen Schaltkreise im inneren nochmals besonders gekapselt. Diese Technologie nennt EarFun, SweatShield. Tauchen würde ich damit dennoch nicht.

Klang

Kommen wir mal zum wichtigsten Feature eines Kopfhörers, dem Klang. Es ist immer schwierig den Klang von Kopfhörern zu bewerten. Der Klang folgt immer einem sehr individuellen Geschmacksempfinden. Die einen mögen sehr viel Bass die anderen mögen überhaupt kein Bass, die einen mögen sehr viel Höhen die anderen mehr Mitten die anderen Tiefen. Klang bei guten In-Ears und dazu gehören die EarFun, soviel kann man schon vorweg nehmen, ist nur in dem Rahmen zu bewerten, klingen sie gut oder billig. Wer den unterschied wissen möchte kann sich gerne mal ein paar €15 In-Ear Kopfhörer antun.

Starten wir mal mit den technischen Voraussetzungen. Als Codec werden AAC sowie als Notfall SBC verwendet. Um den vollen Klang aus eurem Kopfhörer zu holen solltet ihr darauf achten dass euer Smartphone AAC Fähig ist. Ansonsten wird auf dem im Bluetooh Protokoll mitgelieferter SBC Codec zurückgegriffen. Was genau das bedeutet und wie wichtig das ist hat der Peter hier erklärt. Bitte unbedingt lesen. Da mein Smartphone ein iPhone ist, welches standardmäßig AAC sendet ist der Klang natürlich deutlich besser als bei einem Android-Gerät welches den AAC Codec nicht verwendet. Das gilt jetzt für alle Kopfhörer, so kommen viele negative Bewertung bei Amazon zustande. Weil das Sendegerät, Smartphone, nicht den passenden Audio Codec sendet.

Mir ist es am liebsten wenn ein Kopfhörer, dasselbe gilt auch für Lautsprecher hier sei der Auvisio erwähnt, einen neutralen Klang vorgeben. Wenn ich viel Bass haben möchte kann ich mir den über einen verbauten Equalizer am Smartphone selbst erzeugen. Denn gerade bei den günstigen In Ear Kopfhörern wird über Software-Tricks versucht Bass zu simulieren. Das geht meistens in die Hose. Nicht so bei den EarFun Air. Die haben ein sehr schön mittiges Klangbild. Bass ist vorhanden aber nicht übertrieben. Die Höhen sind schön neutral. Das hört sich jetzt nicht nach einem Lob an ist aber genauso gemeint. Sie klingt wirklich gut um Podcasts zu hören oder entspannte Musik. Wenn es etwas Basslastiger wird, dann spielen sie immer noch mit ohne alles zuzuwummern. Es gibt keinen Klangbrei. Ein schön ausgewogenes Klangbild.

Natürlich klingen sie nicht so gut wie Apples Airpods Pro oder Sonys WF-1000xm. Auch die demnächst hier im Test erscheinenden Auvisio klingen etwas Erwachsener. Aber all diese Geräte kosten auch deutlich mehr. Ich für meinen Teil bin von dem Klang sehr überzeugt. Sehr gut gemacht EarFun.

Viele glauben, aufgrund der 4 Mirkofone die verbaut wurden, dass die EarFun Air, ANC verbaut haben. Diese Technik die Geräusche der Außenwelt misst und diese versucht auszublenden. Dem ist aber nicht so. Die 4 Mikrofone dienen einzig dem Telefonieren. Das machen sie wirklich gut. Während ich meinen Gegenüber perfekt und klar verstehe, scheint meine Stimme etwas dumpf rüberzukommen. Aber immr noch gut und klar veständlich.

Das sie kein ANC verbaut haben tut dem ganzen keinen Abbruch. Wie geschrieben ist das nur deutlich teureren Geräten vorbehalten. Und auch nur dort funktioniert es. Kein €50 In-Ear ist in der Lage ein ANC zu liefern welche auch nur halbwegs funktioniert. Dann lieber komplett weglassen.

Fazit

Sind die EarFun Air empfehlenswert? Ganz klares und großes Ja. Wenn ihr €60 für ein TWS Headset ausgeben möchtet dann greift zu. Neben dem wichtigstem, dem Klang sind vor alles all die kleinen Technischen Spielereien das Salz in der Suppe.

Ein absoluter Kauftipp bei dem ihr nichts falsch macht. Selbstverständlich bekommen die EarFun Air unser Gütesiegel.

Markus
Markushttps://marktie.de
Ob E-Bike, GPS-Uhr oder die beste Smartphone-Halterung – bei mir findest du alles, was das Radfahrerherz begehrt. Und natürlich gibt's auch die neuesten Tech-Trends.

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