suunto race test

Suunto Race im Test – Mehr als nur eine Sportuhr

Die Suunto Race positioniert sich bewusst als Sportuhr und nicht als smarte Alltagsbegleitung. Sie verzichtet auf App-Stores, Telefonfunktionen oder Musikwiedergabe. Stattdessen konzentriert sie sich ganz auf das, was wirklich zählt: sportliche Leistung. Dass sie in meinem Fall etablierte Modelle wie die Garmin Fenix oder Epix abgelöst hat, spricht für sich. Hier nun der Suunto Race Test.

Konsequenter Fokus: Sport statt Smartwatch

Ein klarer Pluspunkt ist das Geschäftsmodell. Während viele Hersteller zunehmend auf kostenpflichtige Abonnements setzen, bleibt Suunto bei einem umfassenden Funktionspaket ohne zusätzliche Kosten. Das ist nicht nur kundenfreundlich, sondern schafft Vertrauen.

Europäische Marke, globale Produktion

Suunto stammt ursprünglich aus Finnland, gegründet 1936, und ist seit Jahrzehnten für präzise Kompasse, nautische Navigation und Tauchausrüstung bekannt. Das Design der Suunto Race – insbesondere in der Edelstahlvariante mit Mitternachtsblau – ist hochwertig, unaufdringlich und elegant.

Die Fertigung erfolgt jedoch in China. Das senkt zwar den Preis im Vergleich zur in Finnland produzierten Suunto Vertical, wirft aber auch Fragen auf – insbesondere mit Blick auf Datenschutz.

Eigentümerstruktur und Datenschutz

Seit 2022 gehört Suunto zur chinesischen Outdoor-Marke Leng. Auch wenn Suunto versichert, dass Nutzerdaten in separaten Clouds wie bei Apple verarbeitet werden, bleibt ein gewisser Vorbehalt bestehen. Nutzer, die besonders hohe Anforderungen an Datenschutz stellen, sollten diesen Aspekt berücksichtigen.

Design, Display und Bedienung

Die Suunto Race überzeugt durch ihre schlichte Eleganz. Sie lässt sich problemlos sowohl im Büro als auch im sportlichen Alltag tragen. Das AMOLED-Display ist hell, kontrastreich und bei allen Lichtverhältnissen gut ablesbar.

Die Bedienung erfolgt über zwei seitlich platzierte Tasten und eine präzise digitale Krone. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und reagiert schnell. Widgets lassen sich individualisieren, allerdings ist auf dem Hauptbildschirm nur ein Widget gleichzeitig sichtbar – ein kleiner Nachteil in der Bedienlogik.

Akkulaufzeit: Starke Ausdauerleistung

Die Suunto Race bietet im Alltagsbetrieb eine Akkulaufzeit von 7 bis 10 Tagen mit durchgehender Pulsmessung. Im GPS-Modus mit höchster Genauigkeit sind 29 Stunden möglich, im stromsparenden Tourmodus sogar bis zu 117 Stunden. Wer noch mehr benötigt, findet mit der Suunto Vertical inklusive Solarladung eine Alternative mit bis zu 30 Tagen Laufzeit.

Pulssensor mit Luft nach oben

Der optische Pulssensor ist der größte Schwachpunkt. Trotz Updates bleibt er hinter dem Niveau führender Anbieter zurück. Ich kompensiere das mit einem externen Armband, was deutlich präzisere Messungen ermöglicht. Leider erlaubt die Uhr nur die Kopplung eines Körpersensors gleichzeitig.

Sporttracking: Umfangreich und zuverlässig

Ob Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Wandern – die Suunto Race deckt eine Vielzahl an Sportarten ab. Die GPS-Genauigkeit ist hervorragend, auch in anspruchsvollem Gelände.

Ein besonderes Merkmal ist die weltweite Offline-Kartenfunktion. Diese ermöglicht Navigation nach vordefinierten Routen, POIs oder Brotkrümelpfad – auch ohne Mobilfunkverbindung.

Suunto Plus bietet zusätzliche Funktionen wie Ghost Runner oder Strava-Integration. Pro Trainingseinheit können zwei dieser Zusatzfunktionen gleichzeitig genutzt werden.

Suunto App: Ausgereifte Trainingsplattform

Die Suunto App hat sich in den letzten Jahren zu einem starken Analyse-Tool entwickelt. Sie bietet:

  • Übersichtliche Karten und Routen
  • Trainingsdaten wie CTL, ATL und Form (TSB)
  • Visualisierung von Herzfrequenz, HRV, Kalorienverbrauch und Schritten
  • Erholungszeiten und subjektive Anstrengungseinschätzung

Die App lässt sich flexibel anpassen und integriert sich gut mit Plattformen wie TrainingPeaks, Komoot oder Adidas Running.

Weitere Funktionen: Schlaftracking und Tagesform

Der tägliche Morgenbericht informiert über Schlafqualität, Erholung und Tagesform. Auch hier überzeugt Suunto mit einer unaufgeregten, funktionalen Umsetzung. Die Body Battery zeigt zusätzlich den Energielevel des Körpers im Tagesverlauf an.

Fazit: Eine starke Sportuhr mit wenigen Schwächen

Die Suunto Race ist eine durchdachte Multisportuhr mit hohem Anspruch an Design, Funktion und Ausdauer. Besonders im Preisbereich unter 400 Euro bietet sie ein attraktives Gesamtpaket:

Stärken:

  • Hochwertiges Design
  • Lange Akkulaufzeit
  • Präzises GPS und umfangreiches Sporttracking
  • Kostenfreie Offline-Karten weltweit
  • Keine Abo-Pflicht
  • Leistungsstarke App mit guter Datenintegration

Schwächen:

  • Schwächelnder Pulssensor
  • Begrenzung auf ein Widget auf dem Startbildschirm
  • Datenschutzbedenken aufgrund chinesischer Eigentümerschaft
  • Begrenzung auf einen koppelbaren Körpersensor

Wer auf der Suche nach einer funktionalen, ausdauernden Sportuhr ist und dabei Wert auf europäisches Design legt, findet in der Suunto Race einen leistungsstarken Begleiter.

Hier findet ihr mein Suunto Race Test Video.

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