Brennnstoffzellen gehört die Zukunft aber anders als ihr denkt

In einem früheren Beitrag hatte ich bereits über das Potenzial von Wasserstoff und Brennstoffzellen gesprochen. Ein aufmerksamer Leser kommentierte dazu, dass insbesondere Japan auf Wasserstofftechnologien umsteige. Dieses Thema verdient aufgrund seiner Relevanz eine genauere Betrachtung – insbesondere mit Blick auf die beiden ostasiatischen Technologienationen Japan und Südkorea.

Japan setzt auf Wasserstoff – aber nicht für Autos

Japan wird häufig als Vorreiter im Bereich Wasserstoff genannt. Doch dabei geht es nur bedingt um den Einsatz in der Automobilindustrie. Die Ursachen für Japans Wasserstoffstrategie liegen vielmehr in der Energiepolitik des Landes begründet.

Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 hat Japan alle Atomkraftwerke vom Netz genommen. Das rohstoffarme Inselreich ist seither in starkem Maße von fossilen Energieimporten abhängig – rund 94 % der fossilen Energieträger müssen eingeführt werden. Diese Abhängigkeit möchte die japanische Regierung langfristig verringern. Wasserstoff spielt dabei eine zentrale Rolle.

Dezentrale Energieversorgung mit Brennstoffzellen im Haushalt

Im Fokus steht dabei nicht der Wasserstoffantrieb im Automobil, sondern die stationäre Brennstoffzelle als dezentrale Energiequelle in Privathaushalten. Diese kleinen Anlagen, auch als Mikro-KWK-Systeme (Kraft-Wärme-Kopplung) bezeichnet, erzeugen Strom und Wärme direkt vor Ort – unabhängig vom öffentlichen Stromnetz.

Die japanische Regierung fördert den Einsatz dieser Brennstoffzellensysteme im Rahmen des sogenannten „Ene-Farm“-Programms mit bis zu 900 Euro pro Anlage. Ziel ist es, Privathaushalte mit eigener Energieproduktion auszustatten – vom Licht über den Kühlschrank bis hin zum Fernseher.

Bereits über 200.000 japanische Haushalte nutzen solche Brennstoffzellen. Wenn also von Japans Wasserstoffstrategie die Rede ist, geht es vor allem um den Aufbau einer dezentralen, unabhängigen Energieinfrastruktur – nicht um den Einsatz von Brennstoffzellen im Automobilbereich.

Im Bereich des Individualverkehrs setzt auch Japan zunehmend auf batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs). Die E-Mobilität gewinnt langsam, aber stetig an Bedeutung – insbesondere durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur und staatliche Kaufanreize.

Südkorea: Wasserstoffstrategie mit industriellem Fokus

In Südkorea ist die Situation ähnlich – jedoch mit einem anderen Schwerpunkt. Der Konzern Hyundai steht im Zentrum der südkoreanischen Wasserstoffstrategie. Dabei handelt es sich nicht nur um den bekannten Automobilhersteller Hyundai Motor Company, sondern um den gesamten Hyundai-Konzern, einen der größten Mischkonzerne des Landes.

Hyundai Heavy Industries – weltweit führend im Schiffbau – sowie Tochterunternehmen im Bereich Transport, Logistik und Infrastruktur treiben die Entwicklung von Wasserstofftechnologien voran. Ziel ist es, bis 2030 Weltmarktführer in der Brennstoffzellentechnologie zu werden.

Wasserstoff für Schwerlastverkehr, Schiffe und Lufttaxis

Auch in Korea ist der Einsatz von Wasserstoff in Pkw derzeit nicht der zentrale Fokus. Vielmehr geht es um Anwendungen im Schwerlastverkehr, in der Schifffahrt und in zukünftigen Mobilitätskonzepten wie urbanen Lufttaxis. Diese Fahrzeuge bewegen sich meist auf festen Routen mit kalkulierbaren Reichweiten – ein ideales Einsatzfeld für Brennstoffzellen, deren Vorteile hier gegenüber Batterielösungen zur Geltung kommen können.

Für den klassischen Individualverkehr setzt Südkorea – wie Japan – ebenfalls auf batterieelektrische Fahrzeuge. Nationale Förderprogramme und die technologische Expertise der heimischen Automobilindustrie (Hyundai, Kia) stärken die Position auf dem globalen BEV-Markt.

Fazit: Wasserstoff als strategischer Baustein, nicht als Allheilmittel

Sowohl Japan als auch Südkorea verfolgen strategische Wasserstoffinitiativen – jedoch mit klar differenzierten Anwendungsfeldern. In beiden Ländern liegt der Schwerpunkt nicht auf Pkw mit Brennstoffzellenantrieb, sondern auf industriellen Anwendungen, stationären Energiesystemen und dem Schwerlastverkehr.

Die weit verbreitete Annahme, dass diese Länder auf Brennstoffzellenautos setzen, greift zu kurz. Vielmehr zeigt sich ein klarer Trend: Wasserstoff als komplementäre Technologie zur Elektrifizierung, nicht als deren Ersatz.

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Markus
Markus

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