Nothing Phone 1 Test – Alles Hype, oder was?

Kaum ein Smartphone der letzten Zeit wurde so gehyped wie das nothing phone 1. Es ist unglaublich, wie Carl Pei, der Gründer und CEO von nothing, es geschafft hat, dieses Gerät innerhalb kürzester Zeit zu dem heißesten Smartphone auf dem Markt zu machen. Von der Ankündigung im Frühjahr 2020 bis zu der Veröffentlichung verging kaum ein Tag, an dem die Marketing-Maschine nicht auf Hochtouren gelaufen ist. Am Ende benötigt man aber etwas Zeit, um dieses Gerät wirklich gut einschätzen zu können. Deshalb haben wir uns diese genommen und das nothing phone 1 auf Herz und Nieren geprüft. Ja, der Testbericht erscheint etwas später als viele andere, aber dafür sollte er viele Fragen klären. Wie ist die Verarbeitung, das Display, der Akku und die Kamera. Also willkommen zum nothing phone 1 test.

Ich verlinke zu Beginn direkt das Testvideo, welches ich vor einigen Tagen veröffentlicht habe. Einige Punkte kann man dort besser und genauer zeigen als in einem schriftlichen Text.

Nothing Phone 1 test – Was ist so besonders?

Nun ja, die Ankündigung von Carl Pei, dem Gründer von nothing, man müsse das Smartphone neu denken, hat bei uns die Fantasie freigesetzt. Wir haben in unserem Podcast mehrere Folgen lang darüber spekuliert, was genau das bedeutet. Mein Traum wäre ein Android-Smartphone, welches völlig frei wäre. Stellen wir uns ein Gerät vor, bei dem ich bereits bei der Einrichtung des Gerätes auswählen kann, welche Browser App ich nutzen möchte. Welche E-Mail App, welche Foto-App und so weiter. Und somit ein Gerät erhalte, welches wirklich komplett auf mich personalisiert ist. Auf meine Vorlieben und auf meine Apps, die ich nutze. Klar, das war Fantasie, aber die Marketingmaschine hat uns zu derlei Gedanken verleitet.

Als das Gerät vorgestellt wurde, schwankten wir zwischen bangen und hoffen. Der Peter hat sofort von der Vorbestellmöglichkeit gebrauch gemacht. Und das, bevor man sich zu den inneren Werten geäußert hat. Das einzige neue Feature, welches vorgestellt wurde, war das Glyph-Interface. Die beleuchtete Rückseite. Welche verdammt cool wirkt. Aber so ein Gerät muss im Alltag überzeugen. Glyph ist aus meiner Sicht ein netter Party-Trick, aber das war es auch schon. Deshalb Strippen wir das Gerät bis auf die Knochen und schauen uns an, was genau bekomme ich für meine €469

Nothing ist ein sehr junges und kleines Unternehmen. Die Bluetooth-In-Ear-Kopfhörer (link zum Test) waren das einzige Stück Hardware, welches man kaufen und testen konnte. Bei Apple arbeiten wahrscheinlich mehr Personen im Marketing als nothing überhaupt Mitarbeiter hat. Und laut Carl Pei ist Apple der zu schlagende Platzhirsch. Ja, groß denken die Jungs und Mädels von nothing. Wollen wir jetzt mal den nothing phone 1 test starten und uns anschauen, was genau ist Marketing und was ist Realität.

Der erste Punkt, der anders ist, ist die Verpackung. Ich habe noch niemals eine so interessante Smartphoneverpackung gesehen. Allerdings, ein Netzstecker passt da kaum rein. Wenn wir diese flache quadratische Verpackung öffnen, dann merkt man, wie viele Gedanken man sich bereits bei der Verpackung gemacht hat.

Nothing Phone ! – unboxing

Das Smartphone und die Begleitpapiere liegen flach darin. Und die Papiere interessieren uns zunächst nicht weiter. Wir wollen das Smartphone rausholen. Ihr kennt das, ihr, nehmt ein Gerät in die Hand und denkt sofort na ja gut oder auch boah fühlt sich das toll an. Das nothing von zählt ganz klar zu der zweiten Kategorie. Schon das erste Anfassen ist unglaublich gut. Das Gerät ist mit seinen 6,5 Zoll Display relativ groß, zumindest für das, was ich gewohnt bin. Aber es ist trotz des großen Displays sehr leicht. Das finde ich gut. Es ist leichter als mein iPhone.

Das nothing phone 1 liegt zudem viel besser in der Hand als mein iPhone. Es ist leichter und trotz desselben Formfaktors irgendwie angenehmer. Es drückt nicht in der Hand. Das mag an den verwendeten Materialien liegen. Der Rahmen besteht aus Aluminium. Das gibt dem Ganzen einen edlen Touch. Auf der Rückseite haben wir das bereits erwähnte glyph Interface. Am Anfang wurde gesagt, es handelt sich um ein durchsichtiges Smartphone. Dies ist nicht richtig. Die Rückseite ist mit vielen weißen Kunststoff Elementen verkleiden. Es wirkt ein wenig wie die Wand in einem Zerstörer der Republik. Star-Wars-Fans wissen Bescheid.

Auf der rechten Seite haben wir den Ein/Ausschalter auf der linken Seite die Lautstärke Wippe. An der Unterseite haben wir ein Lautsprechergitter, den USB-C Anschluss sowie den Sim-Kartenslot. Oben befindet sich ein klitzekleines Loch für das Mikrofon. Das Gerät besitzt Stereo-Lautsprecher, aber leider ist der obere Lautsprecher unter dem Display verbaut. Wir kennen diese Technik z.b. vom Pixel 5. Dort hat es nicht sehr gut geklappt. Ich bin gespannt, wie der Klang dieses Gerätes ist.

Das Display ist komplett flach und eben in das Gerät eingelassen. Ja, eine Designverwandtschaft zum iPhone ist nicht von der Hand zu weisen. Und wie das iPhone ist auch dieses Gerät perfekt verarbeitet. Die Spaltmaße sind perfekt, die Haptik ist perfekt, die Radien sind perfekt, es ist wirklich Gerät, welches der Oberklasse zuzuordnen ist, aber einen Mittelklassepreis aufruft. Zumindest was den Punkt Verarbeitung betrifft, ist das nothing Phone 1 ein würdiger Herausforderer.

Gyph Interface – nothing phone 1 test

Über das Glyph Interface wurde unglaublich viel gesprochen. Es handelt sich um die Rückseite, die mit 700 (900) LEDs bestückt wurde. Man kann anhand der Leuchtsignale erkennen, um welchen Anrufer es sich handelt. Wenn sich merkt, wem man welches Signal zugewiesen hat. Das ist sehr praktisch, wenn das Gerät mit dem Display auf dem Tisch liegt. Weiterhin ist dieses Interface sehr hell. Es kann als Kameraleuchte dienen. Aber um ehrlich zu sein, das ist auch alles, was ich dazu schreiben werde. Dann mehr als ein Party Trick ist es meiner Ansicht nach nicht. Schaut euch das oben verlinkte Youtube-Video an, dort habe ich das Glyph Interface detailliert erklärt. Für mich bietet es keinen Mehrwert.

Display – nothing phone 1 test

Wenn wir das Gerät das erste Mal einschalten, haben wir den zweiten Wow-Effekt. Das Display. Hier sind zwei Dinge anzumerken. Zunächst einmal ist das Display sehr hell. Auch wenn Mittel Software-Update die totale Helligkeit auf 700 nits runter geregelt wurde, ist es immer noch verdammt hell. Ein weiterer Punkt ist die Güte des Displays. Die Farben werden schön und sehr plastisch dargestellt. Das Display reagiert verdammt schnell auf Eingaben und die 120 Hertz sorgen dafür, dass es sehr sanft und gleichmäßig scrollt. Ruckler suchen wir hier vergeblich. 

Die Displayränder sind für ein Gerät der Mittelklasse unglaublich dünn. Sie sind sogar dünner als bei meinem iPhone 13 pro. Es wirkt wirklich so, als wenn die gesamte Vorderseite nur aus Display stehen würde. Ein weiterer Punkt, der nicht nur für Mittelklasse Smartphones bei Android, sondern für Android-Geräte generell neu und super ist. Das Display ist im Gehäuse vermittelt. Das bedeutet, die Abstände oben unten sowie links und rechts sind gleich. Das wurde durch eine relativ teure Lösung ermöglicht.

Nothing phone 1 – Display

Normalerweise haben Android Geräte an der Unterseite das sogenannte Kinn. Dort ist der Abstand vom Display zum Rahmen etwas dicker als an der Oberseite. Das liegt daran, dass dort unten in diesem Bereich die Anschlüsse für das Display vorhanden sind. Wenn man das Displays vermitteln möchte, dass es symmetrisch und gut aussieht, muss man ein flexibles Display einsetzen. Dieses wird an der Unterseite gebogen und die Anschlüsse befinden sich dann auf der Rückseite.  

Wie man sich vorstellen kann, ist, dass ein sehr aufwendiges und deutlich teureres Verfahren als es sonstige Mittelklasse Android-Geräte machen. Das sind diese Kleinigkeiten, die beim nothing phone 1 dafür sorgen, dass man das Gefühl hat, eben kein Mittelklassegerät in der Hand zu haben. Das hier wirkt wie die perfektionierte Oberklasse. Ein tolles Display, welches man gerne anschaut. Zusätzlich wurden vorder und Rückseite mit Gorilla Glas geschützt. Bei meinem Gerät war eine vom Werk aus angebrachte Schutzfolie auf dem nothing phone 1. Zusammen mit der grundsätzlichen Verarbeitung des Gerätes kann man sagen, ja hier hat Carl Pei nicht zu viel versprochen. Ein würdiger Herausforderer des iPhones. Aber um ehrlich zu sein, hier hört es beinahe auf.

Leistung des nothing phone 1

Als Prozessor kommt Qualcomm Snapdragon 778+ zum Einsatz. Als Grafikeinheit die Adreno-642L-GPU. Das ist keine Oberklasse, aber gute Mittelklasse. Apps öffnen sich schnell und zügig. Und auch aufwendige Spiele lassen sich ohne Probleme zocken. Grafikaufwendige und leistungshungrige Spiele allerdings nicht in der höchsten Auflösung. 

Das tolle Display mit seinen 120 Herz tut sein Übriges dazu. Was soll ich über die Leistung groß schreiben. Rucker werdet ihr im normalen Alltag nur sehr selten erleben. Das Gerät ist in jeder Situation in der Lage, alle eure Anforderungen völlig genügend auszuführen. 

Ihr könnt auf wahlweise 8 oder 12 Gigabyte Arbeitsspeicher zurückgreifen. Solltet ihr das Gerät einige Jahre nutzen wollen, rate ich dringend zur 12 GB Version. Der Prozessor ist nicht der stärkste. Und es wird gut sein, in Zukunft etwas Arbeitsspeicher über zu haben. Wenn der Taskmanager voll ist, wenn ihr viele Apps geöffnet habt, kann es mal etwas ruckelig werden.

Nothing verspricht einige Jahre Android-Updates. Nebenbei, Android 13 ist bisher nicht auf dem Gerät aufgelaufen. Wird noch einige Monate dauern. Carl Pei schrieb auf Twitter dazu, sind ja nur Nummern. Wir können von Android Version 16 auf diesem Gerät ausgehen sowie ganze vier Jahre Sicherheitsupdates. Das ist ein tolles Versprechen für eine kleine Firma. Dennoch, die Geschwindigkeiten und die Leistungsfähigkeit eines Gerätes mit Snapdragon 8+ plus wird das nothing phone 1 nicht herankommen.

Hier ein kleiner Speed-Test zumn nothing phone 1

Betriebssystem – nothing OS im Test

Nothing nennt das Betriebssystem des nothing phone 1, nothingOS. Um ehrlich zu sein, es handelt sich um ein ganz normales Android 12 mit 1-2 kleinen Anpassungen. Ehrlicherweise muss man zugestehen, dass bereits während meines nothing phone 1 test das Gerät von nothingOS 1.1.2 auf Version 1.1.3 geupdatet wurde. Dieses Updates hat es wirklich in sich gehabet. Sehr viele neue Funktionen wurden ausgerollt. Aber etwas Wasser in den Wein. Es gab Anpassung und Verbesserungen, die zwingend nötig waren. Zum Beispiel der Kamera. Die Kamera war unter nothingOS 1.1.2 nicht akzeptabel. Mehr dazu später im Test.

Wir sehen das dem Gerät die Liebe zuteilwird, von der wir in unserem Podcast immer sprechen. Besonders da es sich um das erste Smartphone von nothing handelt. Deshalb gehe ich tatsächlich davon aus, dass wir noch viel Spaß in den künftigen Updates stecken wird. Dennoch, ihr solltet euch ein Gerät niemals aufgrund von Update-Versprechen der Hersteller kaufen. Da sind in den letzten 10 Jahren sehr viele Tränen die Elbe runter geflossen. Weil die Hersteller eben nicht geliefert haben.

Zum Betriebssystem selber. Carl Pei hat gesagt, wir müssen das Smartphone neu denken. Dieser Satz war Marketing. Denn es handelt sich um ein ganz normales Android-Betriebssystem. Zumindest in der jetzigen Version. Es gibt 2-3 Punkte, die sind ein Stück weit anders. Man kann z.b. die Apps auf dem Homescreen ein wenig aufblasen, vergrößern. Es gibt in den Einstellungen das Feature „Glyph-Interface“. Selbstverständlich ist das einzigartig, da kein anderes Gerät dieses diese Funktion besitzt und es gibt den Bereich experimentelle Funktion. Dort kann man sein Smartphone direkt mir seinem Tesla koppeln. Es funktioniert nur noch nicht richtig.

Ansonsten handelt es sich beim nothingOS um ein sehr schlankes Android. Es ist beinahe Stock. Wir haben keinerlei Bloatware. Es wurden keine nervigen Apps, die ihr sowieso nicht nutzen wollt mit installiert.  

Vielmehr gibt es zum Betriebssystem hat nichts zu sagen. Wer Android kennt der wird sich auf dem nothingOS sofort wie zu Hause finden.

Die Kamera – nothing phone 1 im Test

Dann komm zu dem für mich wichtigsten Punkt bei einem Smartphone. Die Kamera und hier wechseln sich Licht und Schatten ab. Wobei das Licht mittlerweile etwas heller strahlt. Mit der Firmware Version 1.1.2 war die Kamera unterklassig. Der Autofokus hat unglaublich lange gedauert und die Bilder waren insgesamt nicht gut. Hier lag ganz klar ein Softwareproblem vor. Denn die verwendet Hardware ist gut. Wir haben als Hauptkamera eine 50 Megapixel Linse, die bekannte Sony IMX 766 verbaut. Als Weitwinkelkamera kommt die Samsung S5KJN1 zum Einsatz.

Eine dezidierte Makro Kamera ist nicht verbaut. Das ist sehr gut. Denn die meisten Hersteller verbauen nur ein 2 Megapixelobjektiv. Aber das ist immer ein Marketing-Trick. Eine 2 megapixel Makrolinse bringt nichts. Das kann man auch direkt sein lassen. Die Weitwinkelkamera kann man mit einigen Softwaretricks dazu bringen, gute Makroaufnahmen zu machen.

Warum sind die Bilder denn so mies gewesen, obwohl so gute Hardware verbaut wurde. Hardware ist nichts ohne Software. Software macht den Unterschied. Schaut euch die Pixel Smartphones von Google an. Jahrelang dieselbe alte Hardware und dennoch mit die besten Smartphonebilder. Software gewinnt. Und ich gehe davon aus, dass Apple, Samsung, Google mehr Mitarbeiter im Marketing haben als nothing insgesamt Angestellte hat. Um diese Hardware perfekt auf die Software anzupassen, benötigt man Arbeit. Viel Arbeit uznd Zeit. Beides kostet und Kosten sind Probleme für solch kleine Unternehmen.

Das kann mir als Kunde egal sein. Und deshalb auch die gute Nachricht. Mit dem Update auf nothingOS Version 1.1.3 hat sich die Kamera um ein Vielfaches verbessert. Stand heute ist die nothing phone 1 Kamera im guten Mittelfeld der Smartphone-Kameras anzusehen. Bei hellem Tageslicht macht sie hervorragende Bilder. Sie erinnern mich ein Stück weit an die Fotos, die ein Pixel macht. Klasse, nie übertriebenes HDR. Sehr gut die Dynamik, gute Schatten. Eine sehr gute Farbwiedergabe. Kontrast und Helligkeit sind ebenfalls sehr gut.

Bei gutem Licht am Tage macht ihr mit dem nothing phone 1 gute Bilder. Ich habe euch unten eine stattliche Anzahl von Testbildern verlinkt. Probleme bekommen wir immer noch in der Dämmerung. Sobald das Licht nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht, hat diese Kamera ein wenig zu kämpfen. In der Nacht kann man die Aufnahmen getrost vergessen. Es gibt zwar einen dezidierten Nachtmodus, aber vergesst den am besten. Ihr benötigt in eurem Setting immer Licht.

Nebenbei Marketing. Ich habe auf Twitter einen Tweet gesehen, wo ein Nutzer angeblich einen Sternenhimmel mit dem nothing phone 1 gemacht hat. Dort ist sogar die Milchstraße hervorragend zu erkennen. Das ist selbst mit einem Stativ unmöglich. Ich habe euch unten ein Sternenbild angehangen. Aufgenommen mit einem Stativ und dem nothing phone 1. Glaub nicht alles, was ihr im Netz lest. (Außer diesem Text natürlich).

Einen ebenso großen Sprung wie die rückwärtige Kamera hat auf die Frontkamera gemacht. Hier mal zwei Fotos. Wir sehen auf dem linken Bild ist der Hintergrund, der Himmel grau und verwaschen, alles in allem sehr unscharf. Bei dem anderen Bild wird sehr präzise der blaue Himmel wiedergegeben. Das linke Bild wird mit der Software Version 1.1.2 aufgenommen das rechte Bild mit der nothingOS Version 1.1.3.

Selbstverständlich verfügt diese Kamera auch über eine Videofunktion. Wir können 4k bei 30 fps aufnehmen. Und das, was für die Fotokamera gilt, gilt auch für die Videokamera. Sie macht bei Tageslicht sehr gute Aufnahmen und ist im oberen Mittelfeld der Smartphone-Kameras anzuziehen. Sobald es etwas dämmerig oder dunkel wird, sollte man nicht allzu viel erwarten.

Auch die Kameras Software, die Kamera-App ist 1:1 Android. Bis auf die Nacht Funktion ist nichts neu, was wir nicht vom Stock Android kennen. Somit sollte sich jeder Android Nutzer auch hier sofort wie zu Hause fühlen.

Abschließend zur Kamera sie macht Hoffnung, dass sie mit der Zeit eine sehr gute Smartphone-Kamera wird. Wir wissen, dass die Hardware gut ist. Da hat nothing alles richtig gemacht, wenn jetzt noch etwas Manpower Geld und Energie in die Hand nehmen, dann können Sie daraus eine richtig geile Kamera machen. Denn die Hardware gibt das her. Aber auch wie üblich, ein Gerät sollte nicht beim Kunden reifen. Kauft euch dieses Gerät, wenn ihr mit der Kamera im Istzustand leben könnt.

Verbindungen – nothing phone 1 test

Bei den Verbindungen hat nothing alles richtig gemacht. Zumindest wenn man von einem Mittelklassesmartphone ausgeht. Was mir gut gefällt, die Bluetoothkonnektivität, WLAN und Netz-GSM Konnektivität. Diese sind mit das Beste, was ich bei einem Mittelklassesmartphone jemals erlebt habe. Das meine Samsung Galaxy Buds Live Bluetooth-In Ear Kopfhörer zwei Etagen über dem Keller Verbindung zu einem Smartphone halten, habe ich bisher so noch nicht erlebt.

Auch was die WLAN-Konnektivität betrifft. Ich habe einen fest abgesteckten Bereich im Garten. Ich weiß, wann welches Smartphone seine Verbindung zum WLAN verliert. Mit dem nothing ich noch einen Schritt weiter gehen. Auf was die GSM-Verbindung betrifft, habe ich nie Probleme gehabt. Selbiges gilt fürs Telefonieren. Mein Gegenüber versteht mich jederzeit klar und deutlich und auch ich verstehe meinen gegenüber sehr gut. Hier bei den Verbindungen ist alles im grünen Bereich.

Akku im nothing phone 1 test

Eine Sache, die für viele Menschen immer wichtiger wird, ist der Akku. Genauer gesagt die Ausdauer des Akkus. Was nützt das tollste Smartphone, wenn nach vier Stunden der Akku leer ist. Grüße an Samsung. Den Akku des nothing phone 1 ist mit 4500 mAh großzügig dimensioniert. Man kann diesen nicht nur mit Kabel, sondern auch kabellos aufladen. Selbstverständlich, sonst wäre diese schöne Lade-Spule nicht durch die durchsichtige Rückseite zu sehen.

Das Aufladen selber gestaltet sich als etwas kompliziert, denn es wird wie leider häufig üblich heute kein Netzteil mehr mitgeliefert. Was bedeutet, ihr müsst auf ein vorhandenes Netzteil zurückgreifen. Eine Schnellladefunktion, wie sie von Oneplus, Oppo, Xiaomi und vielen anderen bekannt ist, wurde zwar ebenfalls verbaut. So richtig Warp-Speed kommt dabei leider nicht auf. Mit dem passenden Netzteil könnt ihr das Gerät innerhalb von 70 Minuten voll aufladen. Ihr ladet dann mit 33 Watt. Ein kompatibler Netzstecker von nothing kostet euch 40 € und mehr. Ich nutze für diesen Fall wie üblich mein Anker Ladegerät. Mit dem komme ich auf dieselbe Ladeleistung zu einem günstigeren Preis.

Kabelloses Laden wird mit 15 Watt erledigt. Auch das ist nicht das schnellste aber immerhin ist es möglich, kabellos zu laden. Bei meinem Test wurde ein komplett leeres nothing phone 1 in 30 Minuten auf 47% aufgeladen.

Das nothing phone 1 geht mit der zur Verfügung gestellten Energie sehr gut um. Will sagen, die Ausdauerzeiten sind ansprechend. Der Vorteil des Gerätes ist sicherlich der Prozessor. Er ist nicht der leistungsstärkste auf dem Markt, wie wir bereits besprochen haben und demzufolge benötigt er auch nicht unglaublich viel Energie. Eigentlich sollte dieses Gerät mit diesem Prozessor und der Akku-Größe ein Ausdauermeister sein. Das ist es nicht. Denn das Display, 120 Hz und in dieser Helligkeit bei der Auflösung verlangen einen guten Teil der Akku-Energie.

Alles in allem einem bewegt sich das Gerät im gehobenen Mittelfeld. Geräte von oppo und das iPhone halten dennoch länger durch. Ein Samsung mit den Exynos Prozessor deutlich kürzer. Bei meiner Nutzung komme ich mit dem Gerät auf knapp 5 Stunden display-on Zeit. Das ist ein für mich guter Wert. Wer weniger mit dem Gerät hantiert und spielt, wird sicherlich noch mehr rausholen können. Auch hier wurde durch das Update auf die nothingOS 1.1.3 einiges am Energiemanagement verbessert. Ich kann mir vorstellen, dass zukünftige Updates dieses immer weiter verbessern.

Dies und das im nothing phone 1 test

So, das waren erst einmal die Punkte, die für mich wichtig waren. Verarbeitung, Display, Kamera, Konnektivität sowie der Akku. Es gibt aber einige Kleinigkeiten, die ich noch ansprechen möchte, die für euch eventuell wichtig sein können. Zum Beispiel die Wasserdichtigkeit. Diese ist mit ip53 angegeben. Viele andere Geräte haben bereits IP68. Was bedeutet ip53? Das ist sehr einfach zu erklären. Die Schutzklasse IP53 besagt, Schutz vor Staub in schädigender Menge sowie Schutz gegen fallendes Sprühwasser, bis 60° gegen die Senkrechte. 

Ein weiterer Punkt, der für mich zumindest ein Kriterium ist, ist der Klang. Das Gerät verfügt über Stereo-Lautsprecher. Wir haben gesehen, dass ein Lautsprechergitter direkt an der Unterseite des Rahmens sitzt. Der zweite Lautsprecher ist im oberen Gehäuseteil unter dem Display verbaut. Das ist keine optimale Lösung, da dort der Schall stark vom Display blockiert wird. Auch hier verweise ich auf das oben verlinkte Testvideo.

Das heißt, wenn man das Gerät beim Video schauen oder Spielen quer hält, muss man aufpassen, dass man den Lautsprecher nicht mit der Hand verdeckt. Der Klang ist ansonsten nicht gut. Grundsätzlich, wenn beide Lautsprecher frei sind, klingt das Gerät völlig okay. Es ist jetzt nicht im Bereich eine Sony Xperia 1 anzusiedeln. Dennoch ist der Klang völlig in Ordnung. Mittelklasse halt.

Fazit nothing phone 1 Test

Die erste Frage, die wir uns immer stellen. Würden wir dieses Gerät unseren besten Freund empfehlen. Und das würde ich mit Einschränkung auf jeden Fall. Es gibt derzeit zwei Geräte, die aus meiner Sicht in der oberen Mittelklasse den Ton angeben. Das ist das Pixel 6a (link zum Test) und das nothing phone 1. An diesen beiden Geräten führt kein Weg vorbei. Das Pixel 6a ist für all jene geeignet, die eine herausragend gute Kamera wünschen und auf die Softwaremagie von Google nicht verzichten möchten. Das hier vorliegende nothing phone 1 ist für alle Menschen geeignet, die auf die Verarbeitung Wert legen auf das Design, die ein tolles Display haben wollen, die etwas Einzigartiges möchten.

Ein Vorteil des nothing phone 1. Während viele Geräte mit 1-2 besonderen Features Punkten aber auch echte Schwächen offenbaren, so sind die Werte des nothing phone 1 absolut fehlerfrei. In Bezug auf Display und Verarbeitung sogar Oberklasse. In der technischen Ausstattung ist es nirgendwo spitze, aber es fällt auch nirgendwo durch. Perfekte Mittelklasse halt. Demzufolge bekommt das natürlich völlig zurecht auch unser Gütesiegel. Denn wenn es eins von zwei Geräten der oberen Mittelklasse ist, in der sich Hunderte Geräte tummeln, dann ist es super. Und für das erste Gerät eines Herstellers ist das erstaunlich, was hier geleistet wurde. Gut gemacht Carl und das nothing Team.

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