Die Apple Watch 11 ist die neueste Generation von Apples Smartwatch und wurde mit Spannung erwartet. Ich nutze die Uhr seit zwei Wochen täglich in allen Lebensbereichen – beim Sport, beim Schlafen, im Alltag und bei der Arbeit. Besonders interessant ist der neue Schlafmodus der Apple Watch 11, der eine detaillierte Schlafbewertung liefern soll, sowie die Weiterentwicklung der Sensoren und der Akkulaufzeit.
Upgrade von Apple Watch 9 oder 10 – lohnt es sich wirklich?
Viele Besitzer der Apple Watch 10 fragen sich, ob sich ein Upgrade auf die Apple Watch 11 lohnt. Aus meiner Erfahrung sind die Unterschiede minimal. Viele der neuen Funktionen, wie Software-Features und kleinere Verbesserungen, werden auch auf die Apple Watch 9 und 10 per Software-Update übertragen.
Apple war früher vor allem eine Hardware-Company. Beginnend mit dem ersten Macintosh Ende der 70er, entwickelte das Unternehmen Produkte, die hochwertig verarbeitet und funktional waren. Mit dem Weggang von Jony Ive hat sich das Design verändert, und Apple tritt stärker als Software-Company auf, die auf monatlich bezahlbare Dienste setzt. Hardware-Neuanschaffungen lohnen sich daher immer seltener, außer man möchte zwingend die neuesten Features haben.
Das Gleiche gilt für das iPhone. Wer ein iPhone 15 oder 16 besitzt, muss nicht zwingend auf das iPhone 17 wechseln. Die Entwicklungen sind graduell und nicht revolutionär. Apple weiß, dass viele Kunden die Geräte über Jahre nutzen.
Design, Optik und Armband
Optisch unterscheidet sich die Apple Watch 11 kaum von der Apple Watch 10. Das neue Watchface ist in dieser Generation eher schlicht und bietet keine großen Innovationen. Ich nutze eigene Standardbänder, da mir die Apple-Bänder nicht gefallen.
Das Gehäuse ist sehr flach und angenehm zu tragen. Die Uhr ist deutlich dezenter als die Apple Watch Ultra oder manche Garmin-Modelle, wodurch sie alltagstauglich bleibt und nicht aufträgt. Die Verarbeitungsqualität ist nach wie vor hoch, das Material fühlt sich wertig an.
Akku und Laufzeit im Alltag
Apple gibt für die Apple Watch 11 eine Akkulaufzeit von 24 Stunden an. In der Praxis hängt die Laufzeit stark von der Nutzung ab. Always-on-Display, Pulsmessung, SpO₂-Messung, Schlaftracking und Benachrichtigungen verkürzen die Akkulaufzeit.
Bei mir ist alles aktiv. Drei bis vier Trainings pro Woche mit GPS, kontinuierliches Tragen beim Schlafen, berufliche und private Benachrichtigungen. Unter diesen Bedingungen hält die Uhr in der Regel zwei Nächte durch, wenn das Laden einmal vergessen wird. Am Morgen liegt der Akku dann noch bei etwa 10 Prozent.
Der Schnelllademodus ist sehr praktisch. In nur 15 Minuten lässt sich die Uhr für etwa acht Stunden Nutzungszeit aufladen. Ich lade sie üblicherweise abends für rund eine Stunde, das reicht für die Nacht und den Folgetag.
Körperdaten, Sport und Gesundheitsfunktionen
Die Apple Watch 11 liefert präzise Messwerte für Puls, SpO₂ und weitere Körperdaten. Die Sensoren arbeiten zuverlässig und liefern genaue Daten. Allerdings ist die Aufbereitung der Daten in der Apple Health-App noch nicht optimal. Viele Werte müssen manuell zusammengesucht werden, um ein vollständiges Bild zu erhalten.
Im Sportbereich kann die Apple Watch 11 nicht mit spezialisierten Sportuhren mithalten. Für lange Wanderungen oder Bergtouren über acht bis zehn Stunden ist die Akkulaufzeit zu begrenzt. Wer eine reine Sportuhr sucht, sollte weiterhin auf Garmin, Polar oder ähnliche Geräte setzen. Die Apple Watch ist mehr Allrounder und Smartwatch als Sportuhr.
Display, Glas und Mobilfunk
Die Apple Watch 11 ist mit dem neuen Ion-X-Glas ausgestattet, das doppelt so kratzfest wie das alte Glas sein soll. Die Uhr wirkt hochwertig und robust. Zusätzlich unterstützt sie nun 5G, während die Apple Watch 10 nur LTE nutzte. Wer ausschließlich die WLAN-Version nutzt, merkt davon jedoch nichts.
Der Prozessor ist ein überarbeiteter S10-Chip, der die Uhr sehr schnell und flüssig macht. Unterschiede zur Apple Watch 10 sind im Alltag kaum spürbar. Das Gehäuse ist identisch zur Apple Watch 10, flach und angenehm am Handgelenk.
Schlafindex – Kritik an der neuen Schlafmetriken
Die Apple Watch 11 bietet erstmals einen Schlafindex, der die Schlafqualität in Prozent angibt. Leider stimmen die Werte häufig nicht mit der Realität überein.
Beispiele: Nach 7,5 Stunden Schlaf zeigt die Uhr 94 Prozent. Nach einer schlechten Nacht im Hotel zeigt sie 91 Prozent, während andere Apps deutlich realistischere Werte liefern, etwa 74 Prozent.
Ein entscheidender Nachteil: Der Schlafindex berücksichtigt nicht den HRV-Wert (Herzfrequenzvariabilität), der ein zentraler Indikator für Stress, Erholung und körperliche Belastung ist. Fast alle Sportuhren nutzen diesen Wert, Apple bisher nicht. Ohne HRV-Wert kann der Schlafindex nicht zuverlässig sein.
Fazit zum Apple Watch 11 Test
Die Apple Watch 11 überzeugt in vielen Bereichen. Sie ist elegant, kompakt, hochwertig verarbeitet und schnell in der Bedienung. Die Sensoren liefern präzise Daten, die Smartwatch-Integration für iPhone-Nutzer ist optimal.
Für Sportler, die lange Trainingseinheiten oder Bergtouren absolvieren möchten, sind spezialisierte Sportuhren weiterhin überlegen. Wer jedoch eine Smartwatch für iPhone-Benachrichtigungen, Musik, Podcasts, Navigation und Smart-Home-Steuerung sucht, findet in der Apple Watch 11 die ideale Lösung.
Trotz der Kritik am Schlafindex bleibt die Apple Watch 11 eine der besten Apple-Produkte der letzten Jahre und ein Top-Allrounder neben dem iPad.