Die Welt der Smartwatches ist groß – und unübersichtlich. Vor allem im unteren bis mittleren Preissegment tummeln sich viele Modelle, die auf den ersten Blick viel versprechen, in der Praxis aber nicht immer überzeugen. Die Rogbid Tank M5 Ultra ist so ein Kandidat. Großes Display, Edelstahlgehäuse, über 100 Sportmodi, Pulsmessung und Bluetooth-Telefonie: Das klingt beeindruckend. Doch was kann die Uhr wirklich? Ich habe sie ausführlich getestet.
Design und Verarbeitung: Massiv und auffällig
Schon beim ersten Auspacken fällt auf: Die Rogbid Tank M5 Ultra ist keine zurückhaltende Smartwatch. Mit einem 1,85-Zoll-Edge-to-Edge-Display, eingefasst in ein 316L-Edelstahl-Unibody-Gehäuse, wirkt die Uhr robust, fast schon futuristisch. Die Verarbeitung ist hochwertig, die Gravur des Modellnamens an der Seite unterstreicht den Anspruch, mehr als nur ein billiger China-Klon zu sein.
Das Design erinnert an Sci-Fi-Klassiker der 70er-Jahre, insbesondere durch die geradlinigen Formen und die metallischen Details. Die Krone ist klickbar und dient zur Navigation durch Menüs und Watchfaces – praktisch und ergonomisch.
Display: Der eigentliche Star
Das Display ist ohne Frage das Highlight dieser Uhr. Das 1,85-Zoll große IPS-Panel mit einer Auflösung von 416×416 Pixeln ist nicht nur groß, sondern auch extrem kontrastreich und blickwinkelstabil. Der Hersteller gibt einen Betrachtungswinkel von bis zu 178 Grad an – und tatsächlich bleibt der Inhalt auch bei schiefem Blick gut ablesbar.
Zudem deckt das Display laut Hersteller 99,5 % des Adobe-RGB-Farbraums ab. In der Praxis wirkt die Farbwiedergabe tatsächlich sehr satt und lebendig. Ob die Zahl exakt stimmt, sei dahingestellt – in dieser Preisklasse ist das aber dennoch beachtlich.
Bedienung: Flüssig, aber mit Abstrichen
Die Benutzeroberfläche läuft überraschend flüssig. Welcher Prozessor verbaut ist, gibt der Hersteller nicht an, aber das System reagiert schnell auf Eingaben, auch über die digitale Krone. Die Menüs sind logisch aufgebaut, grundlegende Funktionen wie Wetter, Nachrichtenanzeige, Taschenlampe oder Musikkontrolle sind leicht erreichbar.
Besonders erwähnenswert: Über eine Funktion namens „Visitenkarte“ lassen sich schnell Social-Media-Profile wie Instagram verknüpfen – inklusive QR-Code. Das ist ein nettes Gimmick, das in dieser Form nicht viele Uhren bieten.
Akkulaufzeit: Realität vs. Versprechen
Rogbid verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu 20 Tagen bei typischer Nutzung und bis zu 80 Tagen im Standby. In der Praxis sieht das allerdings anders aus: Bei aktivierten Sensoren und regulärem Gebrauch komme ich auf rund 7 bis 10 Tage. Das ist zwar deutlich weniger als angegeben, aber im Vergleich zu vielen anderen Smartwatches immer noch ein guter Wert.
Geladen wird über einen magnetischen Stecker – das übliche Verfahren bei chinesischen Modellen. Eine Schnellladefunktion gibt es nicht, die Ladezeit liegt bei etwa drei Stunden.
Gesundheits- und Sportfunktionen: Theoretisch mächtig, praktisch schwach
Auf dem Papier beeindruckt die Tank M5 Ultra mit über 100 Sportmodi, Pulsmessung, SpO2-Erkennung und Schlaftracking. Leider sieht es in der Praxis ernüchternd aus.
Zwar erkennt die Uhr Bewegung und liefert Pulswerte, doch die Genauigkeit ist fragwürdig. Die optische Pulsmessung über LEDs am Gehäuseboden ist Standard, aber wie bei vielen Smartwatches dieser Preisklasse wenig verlässlich. Die Daten weichen teils deutlich von medizinischen Geräten oder etablierten Fitness-Trackern ab.
Hinzu kommt: Die Uhr bietet keine Sperrfunktion für das Display während des Sports. Das berührungsempfindliche Panel reagiert daher auf Kleidung oder Schweiß und führt während des Trainings zu Fehleingaben oder sogar Trainingsabbrüchen. Ein echtes Manko.
Bluetooth-Telefonie: Funktioniert überraschend gut
Die integrierten Lautsprecher und Mikrofone erlauben tatsächlich das Telefonieren über die Uhr – solange sie via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden ist. Die Sprachqualität ist dabei ordentlich, solange sich das Handy in der Nähe befindet. Das ist keine Selbstverständlichkeit in dieser Preisklasse.
Die App: Der Schwachpunkt
Wie so oft bei günstigeren Modellen ist die Companion-App der Schwachpunkt. Die Übersetzung ist teilweise holprig, die Menüs wirken veraltet, Synchronisation und Datenauswertung sind inkonsistent. Wer Wert auf eine detaillierte Analyse seiner Fitness- oder Gesundheitsdaten legt, wird hier enttäuscht.
Alltagstauglichkeit: Ja, mit Einschränkungen
Im Alltag macht die Tank M5 Ultra viel richtig: Benachrichtigungen werden zuverlässig angezeigt, die Bedienung ist intuitiv, und das Display beeindruckt immer wieder. Die Uhr läuft stabil, stürzt nicht ab und unterstützt alle Basisfunktionen, die man von einer Smartwatch erwartet.
Was fehlt, sind Software-Updates, eine gute App-Anbindung und echte sportliche Einsatzmöglichkeiten. Wer damit leben kann, erhält eine solide Alltagsuhr mit starkem optischen Auftritt.
Zielgruppe: Für wen eignet sich die Rogbid Tank M5 Ultra?
Diese Uhr richtet sich nicht an Sportler oder Gesundheitsbewusste mit hohen Ansprüchen an Genauigkeit und Analyse. Auch für technikaffine Nutzer, die eine tiefe Systemintegration erwarten, ist sie ungeeignet.
Aber: Wer eine stylische Smartwatch sucht, die im Alltag solide funktioniert, gut aussieht und keine 200 Euro kosten soll, ist hier richtig. Vor allem bei einem Preis unter 90 Euro bietet die Uhr ein starkes Gesamtpaket.
Fazit: Viel Show, wenig Substanz – aber das reicht manchmal
Die Rogbid Tank M5 Ultra ist keine Sportuhr. Sie ist ein modisches Accessoire mit Smartwatch-Funktionen. Wer sie für Fitness oder Gesundheitsdaten nutzen möchte, wird schnell an Grenzen stoßen. Wer aber einfach eine gutaussehende, funktionale Uhr sucht, die Benachrichtigungen anzeigt, Bluetooth-Telefonie erlaubt und mit einem großartigen Display punktet, könnte hier fündig werden.
Sie ersetzt keine Garmin, keine Apple Watch und kein medizinisches Messgerät – aber sie sieht gut aus, funktioniert solide und macht Spaß. Für unter 100 Euro ist das mehr, als man erwarten kann.
Ausblick: Was kommt als Nächstes?
Mich persönlich reizt jetzt die kleinere Variante, die Rogbid M5 Standard. Sie wirkt etwas kompakter, leichter und vielleicht auch alltagstauglicher. Das Testvideo dazu erscheint in wenigen Tagen.
Bis dahin: Wer auffallen will, findet in der Rogbid Tank M5 Ultra ein echtes Statement-Stück.
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